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Besuch von S.K.H. Erbgroßherzog Guillaume und Wirtschaftsminister Franz Fayot in Berlin: 10 Jahre Business Club Luxemburg-Deutschland
Am 6. Oktober 2022 wurde in Berlin mit einer Galaveranstaltung feierlich das zehnjährige Jubiläum des Business Club Luxemburg-Deutschland begangen. Gemeinsam mit den luxemburgischen Ehrengästen S.K.H. Erbgroßherzog Guillaume in Begleitung von I.K.H. Erbgroßherzogin Stéphanie sowie Wirtschaftsminister Franz Fayot gratulierten von deutscher Seite Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, und Ana-Maria Trăsnea, Staatssekretärin für Engagement-, Demokratieförderung und Internationales in der Senatskanzlei Berlin.
In ihren Antworten auf die Festrede von BCLD-Präsident Axel Gränitz würdigten die Ehrengäste Engagement und Erfolg des deutsch-luxemburgischen Clubs, nach dessen Vorbild inzwischen in Frankreich, Belgien und Großbritannien weitere bilaterale Netzwerke gegründet wurden.
Lesen Sie die vollständige Meldung des Business Club Luxemburg-Deutschland hier. Weitere Informationen zum Abend finden Sie zudem unten.
Arbeitsbesuch des Wirtschaftsministers
Die Reise war mit einem Arbeitsbesuch des Wirtschaftsministers verbunden, bei dem ein Gespräch mit Robert Habeck, dem Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Deutschlands, stattfand.
Besuch bei RE-NT, Arbeitsessen und Gespräch mit Robert Habeck
Bei seiner Ankunft in Berlin wurde der Wirtschaftsminister von Jean-Paul Senninger, Botschafter Luxemburgs in Deutschland, und Cindy Tereba, Direktorin für internationale Angelegenheiten bei der luxemburgischen Handelskammer und ehemalige Generalsekretärin des Business Club Luxemburg-Deutschland von dessen Gründung bis September 2019, begrüßt.
Der Arbeitsbesuch begann mit einem Besuch bei RE-NT/WeDress Collective, einem 2018 gegründeten Start-up-Unternehmen, das in der Sharing Economy tätig ist und das Ziel verfolgt, die Modeindustrie durch die Einrichtung einer Plattform für den Verleih und die Vermietung von Kleidung in eine abfallfreie Industrie umzuwandeln. Dank ihrer Technologie, die Informationen über die Materialzusammensetzung und den Designprozess von Artikeln speichert, werden die Prozesse des Verleihs, des Wiederverkaufs und des Recyclings von Kleidung für Hersteller, Händler und Endverbraucher erleichtert.
Anschließend wurde der Minister in der Botschaft zu einem Arbeitsessen mit den Honorarkonsuln Luxemburgs in Deutschland erwartet, bei dem auch mehrere Vertreter des BCLD und Carlo Thelen, CEO der luxemburgischen Handelskammer und Ehrenpräsident des BCLD, anwesend waren. Während des Mittagessens rief Wirtschaftsminister Franz Fayot nach einer Bestandsaufnahme der wirtschaftlichen Lage Luxemburgs und der Krisen, die seit seinem Amtsantritt aufgetreten sind, dazu auf, den grünen und digitalen Wandel der Wirtschaft durch die Einführung neuer Geschäftsmodelle (Kreislaufwirtschaft, Sharing Economy, soziale Innovation) zu beschleunigen. Carlo Thelen sprach ebenfalls über die Probleme im Zusammenhang mit der Energiekrise und die Wege aus dieser Krise, wobei er sich besonders für die Kreislaufwirtschaft interessierte.
Anschließend fand ein Gespräch des Wirtschaftsministers Franz Fayot mit Robert Habeck, dem deutschen Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, statt. Im Mittelpunkt ihrer Gespräche stand die Umsetzung des auf europäischer Ebene eingeführten temporären Krisenrahmens TCF (Temporary Crisis Framework), der einen Rahmen für Beihilfemechanismen zur Kompensation des Anstiegs der Energiepreise für Unternehmen schaffen soll. Die Minister tauschten sich auch über die Schwierigkeiten der Industrie bei der Gasversorgung und den Mangel an Arbeitskräften aus, mit denen beide Länder konfrontiert sind. Gemeinsam sprachen die Minister auch über einen Teil der gemeinsamen Projekte zwischen Luxemburg und Deutschland, insbesondere im Bereich des Cloud Computing und der Dekarbonisierung der Industrie. Darüber hinaus waren sie sich einig, wie wichtig es ist, neue Indikatoren zur Messung des Wohlbefindens der Bevölkerung einzuführen, da Deutschland nach dem Vorbild Luxemburgs ein "BIP Wohlbefinden" eingeführt hat.
Präsentation und Treffen mit mehreren Mitgliedsunternehmen des Impact Hub Berlin
Im Anschluss an das Gespräch konnte der Wirtschaftsminister einer Präsentation des Impact Hub Berlin beiwohnen, der im CRCLR House untergebracht ist.
Das CRCLR House ist ein neu errichtetes, erschwingliches Gebäude aus wiederverwendeten Materialien mit dem Ziel, der wachsenden Gemeinschaft der Kreislaufwirtschaft in Berlin einen kreativen Arbeitsraum zu bieten. Im November 2021 bezog Impact Hub Berlin die Räumlichkeiten des CRCLR.
Der Impact Hub Berlin ist einer von 100 Impact Hubs in 60 Ländern weltweit (7 davon allein in Deutschland) mit 24.000 Mitgliedern. Als kollaborativer Raum und Innovationsschmiede vereint er unter einem Dach eine Gemeinschaft von Gestaltern des Wandels, die in einem kollaborativen Ökosystem von Innovatoren stimuliert werden und durch die tiefe Überzeugung vereint sind, dass Unternehmergeist die Welt verändern kann. Die Mitglieder der Gemeinschaft streben danach, sozial, ökologisch und finanziell nachhaltige Unternehmen zu gründen, um eine bessere Zukunft für die Menschen und den Planeten zu gestalten.
Der Minister hatte die Gelegenheit, mit vier Start-ups zu sprechen, die in der Infrastruktur des Hubs angesiedelt sind:
- LXSY ist ein Architekturbüro, das auf menschzentriertes Design setzt und soziale und ökologische Nachhaltigkeit sowie Nachbarschaftsintegrität in allen Phasen der von ihm durchgeführten Projekte fördert;
- Concular optimiert aktiv die CO2-Bilanz und den Restwert von Materialien durch die Umsetzung von Zirkularität über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden;
- Made of Air stellt kohlenstoffarme Materialien her, die Mobilitätsprodukte, Konsumgüter und die Umwelt verändern können;
- Und Skyseed beteiligt sich mit Hilfe von Drohnen und Pellet-Saatgut an der Wiederaufforstung und Abholzung von Wäldern, indem es nachhaltig CO2 speichert und für den Erhalt der Biodiversität sorgt.
Galaabend zum 10-jährigen Bestehen des Business Club Luxemburg-Deutschland
Der Tag endete mit einem Galadinner, das zu Ehren des 10-jährigen Bestehens des Business Club Luxemburg-Deutschland (BCLD) organisiert wurde. Das im Juli 2012 offiziell gegründete und von der Luxemburger Handelskammer und der Luxemburger Botschaft in Berlin unterstütze BCLD ist ein Netzwerk von Unternehmern, die in Deutschland gegründet wurden und sich sowohl an deutsche Unternehmen richten, die bereits auf dem luxemburgischen Markt aktiv oder daran interessiert sind, ihre Aktivitäten im Großherzogtum auszuweiten, als auch an luxemburgische Unternehmen, die bereits auf dem deutschen Markt vertreten sind oder dabei sind, nach Deutschland zu expandieren. Zu den Gründungsmitgliedern des Clubs gehören ArcelorMittal, Enovos Deutschland, Kühne + Nagel, Luxair Cargo Deutschland und Paul Wurth. Heute hat der BCLD fast 100 Mitglieder.
Nach einer kurzen Rede von Axel Gränitz, Präsident und CEO der Polygon-Gruppe und amtierender Präsident des BCLD, hielt S.K.H. der Erbgroßherzog einen Vortrag, in der er einen Rückblick auf die ersten zehn Jahre des BCLD gab und den Erfolg des BCLD hervorhob, einer Initiative, die 2012 im Anschluss an den Staatsbesuch des luxemburgischen Staatsoberhauptes in der Bundesrepublik Deutschland ins Leben gerufen wurde. Der Erbgroßherzog versäumte es nicht, zu unterstreichen, wie wichtig die luxemburgisch-deutsche Freundschaft im aktuellen Kontext der aufeinanderfolgenden tiefen Krisen ist.
Wirtschaftsminister Franz Fayot stimmte zu und erwähnte eine Vielzahl von Bereichen der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern, insbesondere im Weltraumsektor, Gesundheitstechnologien, Informationstechnologien und der Kreislaufwirtschaft. Luxemburg ist nicht nur das führende Partnerland Luxemburgs in Bezug auf den Handel, sondern auch eine Vielzahl von aus Deutschland stammenden Industrien, die in Luxemburg ansässig sind und in verschiedenen Bereichen tätig sind, wie beispielsweise Dussmann, Cosmolux, Webasto oder Vossloh Cogifer Kihn.
Der Minister sagte: „Es ist eine Ehre, das 10-jährige Bestehen des Business Club Luxemburg-Deutschland feiern zu können, der innerhalb von zehn Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der bilateralen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern geleistet hat. Deutschland ist ein wichtiger Partner für Luxemburg in vielen Bereichen. In den turbulenten Zeiten, die wir derzeit erleben, ist es unerlässlich, sich mit verlässlichen Partnern zu umgeben, weshalb die deutsch-luxemburgische Freundschaft und das gegenseitige Vertrauen, das wir tragen, heute umso wichtiger sind.“
Den Abschluss der feierlichen Vorträge bildete eine Rede von Franziska Brantner, Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
(Aus der französischsprachigen Pressemitteilung des luxemburgischen Wirtschaftsministeriums)